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Roland Bornhauser kam als 20-Jähriger 1964 nach Kaiserstuhl. Sein Arbeitgeber - die Solis, Elektrogerätebau AG, Glattbrugg – war im Marschallhaus im 2. Stock mit einer Elektro-Wicklerei eingemietet. Als gelernter Elektro-Techniker leitete Roland Bornhauser während vielen Jahren diese Abteilung.
Er wohnte mitten im Städtchen an der Hauptgasse 71. Im gleichen Haus befand sich der verwaiste Polizeiposten. Bald mietete er diese Räume, um in seiner Freizeit Fernsehapparate und elektronische Geräte zu reparieren.
Die Nachfrage für diese Dienstleistung und für neue TV-Apparate stieg stetig, was ihn veranlasste, sich selbstständig zu machen. In der ehemaligen Bäckerei Geugel fand er die richtige Lokalität, um anfangs der 1970-er Jahre sein erstes Ladenlokal zu eröffnen.
Während Jahrzehnten war sein Service in der ganzen Region sehr beliebt. Selbst wenn der Fernseher mitten im Abendprogramm ausstieg, Roland Bornhauser war mit einem Austausch-Gerät oder einem Fernseher neuster Generation sofort zur Stelle.
Mit dem Kauf der alten Gärtnerei Grossenbacher inkl. Treibhaus, Garage und Umschwung wurde sein Traum erfüllt. Er baute die Liegenschaft um und eröffnete ein modernes Ladenlokal mit grosser Auswahl elektronischer Apparate.
Man begegnete Roland Bornhauser regelmässig und bei jedem Wetter zusammen mit seiner geliebten Hündin Leila bei seinen Spaziergängen in der Umgebung. Im Restaurant Kreuz pflegte er täglich seine Mahlzeiten an seinem reservierten Platz einzunehmen, Leila unbemerkt und ruhig unter dem Tisch, während er die neusten Nachrichten in der Tageszeitung las. Drei Generationen der Wirtsleute mit Personal begleiteten ihn während all seinen Jahren.
Sein Firmenfahrzeug - der schwarze Opel Rekord - wurde täglich geputzt, später war er mit einem Kleinbus unterwegs. Er lebte sparsam und stets freundlich, eher zurückhaltend aber immer zuvorkommend. Seine humorvolle Seite kannten Wenige, obwohl er oft mit den Wirtsleuten und deren Personal zusammensass und feierte, manchmal auch über die sog. Polizeistunde hinaus. Auch wenn heute andere Leute am runden Tisch neben dem Restauranteingang sitzen, bleibt vielen Kaiserstuhlern die Erinnerung an ihn.
Dass Roland Bornhauser sein ganzes Vermögen testamentarisch der Stadt Kaiserstuhl vermachte, zeigt seine Verbundenheit zum langjährigen Wohnort. Mit grosser Dankbarkeit wurde zur Sicherstellung seines letzten Willens die Roland Bornhauser Stiftung gegründet.